Monika Kölz

Ich war bis jetzt zwei mal mit der Caravane Chaima in der Sahara unterwegs, einmal in einer kleinen Gruppe und einmal ganz allein, d.h. mit zwei Führern und drei Dromedaren. Beide «Wüstenfahrten» waren wunderbar, ja überwältigend, und das Erlebte hat noch lange in mir nachgeklungen. Etwas davon ist vielleicht auch in meinem folgenden Gedicht zu spüren:

Marokko Schon verwischt sind Fassaden,
Gesichter und Bilder,
aber Räume habe ich mitgebracht,
Über denen hoch der Mond stand,
scharfe weisse Schattenwürfe,
Durch die der Wind fegte,
Sand und Salz hart an den Haarwurzeln,
Die in der Hitze glühten,
eingeschmolzen fast bis zum Kern.
Räume, in denen ich allein ich war
und die jetzt in mir sind,
darin die Worte lange nachklingen.
Tauschen sich aus mit Euren Räumen,
nicht immer ohne Bitterkeit,
erzeugen so – tastend zuerst –
gemeinsam Weite, Schritt um Schritt,
mit allen Widerständen
bis gegen Morgen.

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